PROJEKTE

EXPERIMENT:AURORA

Mit ChatGPT bis zur Morgenröte

Das Experiment AURORA: Ein Mensch in einem abgeschlossenen Raum. Von einer Morgenröte zur nächsten. Allein mit sich und einer künstlichen Intelligenz. Genauer: mit der Stimme von Chat-GPT. Genauer: mit KI-generierten akustischen Signalen, die sich anhören wie eine menschliche Stimme, die Texte spricht, wie Menschen sie sprechen, aber von einer KI generiert. Der Mensch ist eine Schauspielerin, ist eine Theaterfigur, ist eine reale Person, ist eine fiktive Person. Was ist echt und was ist fake? Was ist real, was virtuell? Wo hört Mensch auf und fängt KI an?

In einer Gegenwart, in der künstliche Intelligenzen zunehmend soziale und emotionale Bedeutung gewinnen, setzt sich Delirious Productions dem Zusammenleben und -arbeiten mit Chat GPT aus. Als Co-Autorin, Spiel- und Gesprächspartnerin wird der Theaterabend von ihr mitgestaltet. Was bedeutet es, mit einer Stimme ohne Absender, einem Ich ohne Bewusstsein, einer Entität ohne Identität zu interagieren?

Ein Abend über narzisstische Kränkungen, Simulation von Wirklichkeit, Deepfake und Fakedeep, halluzinierende Algorithmen, Identitätsentzug als Freiheit, Integration neuer Entitäten, Triumph der Fiktion.

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Landungsbrücken Frankfurt / Premiere: 19. Januar 2024 // Theater unterm Dach / Premiere: 9. Februar 2024

Von und mit: Florian Dietrich, Anne Greta Weber, Friederike Weidner, Hannes Weiler und Chat GPT

Künstlerische Produktionsleitung: Jasna Witkoski


PROMETHEUS

frei nach Aischylos und Hesiod

Der Prometheus-Mythos wird fort- und weitergeschrieben. Anstelle der konservativen Reproduktion der kanonischen Geschichten tritt die intensive persönlich-emotionale, wie intellektuell-politische Arbeit mit und an der Tradition. Die Geschichte von Prometheus ist zugleich die Geschichte von der Kategorisierung der Welt: Mann vs. Frau, Kultur vs. Natur, Mensch vs. Tier. In der Aneignung wird sichtbar, wie der Prometheus-Mythos und seine Dichotomien unsere Denkstrukturen bis heute prägen. Sein Erbe sind unterdrückende Erzählungen, eine der prägnantesten ist die von der Minderwertigkeit der Frau. Inspiriert von der Feministin Donna Haraway wird der Ballast der Vergangenheit über Bord geworfen und theatral Strategien der Emanzipation vom Althergebrachten erprobt. Mit Freude am Experiment und der Auflösung erdrückender Kategorisierungen Richtung Zukunft. 


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Theaterhaus Jena / Premiere: 13. Oktober 2017
Hannes Weiler ─ Regie / Video / Text 
Florian Dietrich ─ Bühne
Henriette Müller ─ Kostüme 
Friederike Weidner ─ Dramaturgie
Mit ─ Roger Bonjour / Leander Gerdes / Sophie Hutter / Anne Greta Weber

 


MEIN SÜSSES UNBEHAGEN!

Ein Film- und Theaterprojekt von Hannes Weiler

Europa wankt, die Demokratie steckt in der Krise, ein Rechtsruck erschüttert die westliche Welt. Mit klaren Forderungen und Kritik am System gewinnen die populistischen Kräfte an Zuwachs. Überall wird gefragt: Wie kann das sein, wo kommt das her? MEIN SÜSSES UNBEHAGEN! spricht nicht über „die Anderen“, sondern ist eine radikale Selbstbefragung: Wo sind die linken Utopien? Gefallen wir uns auch in unserem Unbehagen gegenüber der schlechten Welt, aus dem keinerlei Handlungen resultieren? Wo gibt es bei uns selbst undemokratische Flecken? Sehnen auch wir uns nach einer heilen Welt mit einfachen Antworten?

Die Inszenierung lotet den schmalen Grat aus, der zwischen Handlungsunfähigkeit und gefährlich vereinfachendem Aktionismus liegt. Als Kombination aus Film- und Theaterprojekt und durch die Verwendung unterschiedlicher Textmaterialen, zusammengehalten durch die inhaltlich komplexen sowie absurd-komischen Texte von Hannes Weiler, entsteht ein verwobenes, multimediales Erlebnis voller kontroverser Debatten. Bald ist zwischen Bühnenrealität und Filmfiktion nicht mehr klar zu unterscheiden und die Zuschauer*innen sind aufgefordert, sich zu positionieren.

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Theaterhaus Jena / Premiere: 13. Januar 2017

Hannes Weiler ─ Text / Regie / Video

Florian Dietrich ─ Bühne / Kostüme

Arian Wichmann ─ Kamera

Friederike Weidner ─ Dramaturgie

Mit ─ Roland Bonjour / Leander Gerdes / Jan Hallmann / Sophie Hutter / Ilja Niederkirchner / Klara Pfeiffer / Anne Greta Weber


Live-Kamera ─ Ruben Müller

Farsi-Synchronisation ─ Bahira Ahmadi / Khashayar Zandyavari


AMERIKA

von Franz Kafka in einer Bearbeitung von Delirious Productions

„Als der sechzehnjährige Karl Roßmann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam gewordenen Schiff in den Hafen von New York einfuhr, erblickte er die schon längst beobachtete Statue der Freiheitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht.“

So beginnt Kafkas Romanfragment AMERIKA (Der Verschollene): Mit dem Glanz der Freiheit und unendlichen Möglichkeiten. Mutterseelenallein landet Karl Roßmann auf dem fremden Kontinent, aber ein glücklicher Zufall lässt ihn einen reichen Onkel treffen, der ihn bei sich aufnimmt. Als wiederum durch ein unglückliches Missverständnis Karl in Ungnade bei seinem Onkel fällt, beginnt für ihn ein ungewisses Leben auf Wanderschaft. Und stets wird sein Weg bestimmt von den Begleitern, die ihm Kafka in der episodenhaften Erzählung zur Seite stellt: das zwielichtige Duo Delamarche und Robinson, eine fürsorgliche Oberköchin, die exzentrische Sängerin Brunelda.

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Theaterhaus Jena / Premiere: 3. Dezember 2015

Mit – Ella Gaiser, Leander Gerdes, Sophie Hutter, Benjamin Mährlein, Ilja Niederkirchner, Anne Greta Weber, Maciej Zera

Hannes Weiler ─ Regie / Video Florian Dietrich ─ Bühne / Kostüme Friederike Weidner ─ Dramaturgie


MICHAEL KOHLHAAS

von Heinrich von Kleist in einer Bearbeitung von Delirious Productions

Dem Pferdehändler Michael Kohlhaas wird auf der Burg des Junkers Tronka übel mitgespielt: Die Pferde nur noch Haut und Knochen, der Knecht zerprügelt und davongejagt. Doch seine Klage wird von den Gerichten abgewiesen, der Schuldige ist mit Hinz und Kunz verwandt und die haben überall ihre Finger im Spiel.

Also greift Kohlhaas selbst zu Schwert und Fackel. Als dann Leipzig und Wittenberg brennen und das ganze Fürstentum vor dem mordenden Kohlhaas und seiner Räuberbande zittert, weiß keiner mehr so genau, wie man in diesen Schlamassel eigentlich hineingeraten ist. Hat die geheimnisvolle Zigeunerin damit zu tun? Die kommt jedenfalls verdächtig bekannt vor und scheint bestens über die Zukunft Bescheid zu wissen. Daran ist auch der Kurfürst von Sachsen sehr interessiert, dummerweise hat aber ausgerechnet Kohlhaas den Zettel mit der Prophezeiung – und den hatte er doch gerade zum Tode verurteilt. Es muss schnell gehandelt werden. Aber Kohlhaas sinnt jetzt nur noch auf Rache und schlägt das Angebot auf Leben und Freiheit lieber aus, als den Zettel heraus zu geben.

Die Grenzen zwischen Selbstbestimmung und Schicksal, Politik und Privatinteresse, Prinzipientreue und Fanatismus verschwimmen und man fragt sich: Warum fallen gerade die mächtigen Männer andauernd von einer Ohnmacht in die andere? Und wo sind eigentlich die Pferde, um derentwillen das ganze Fürstentum wankt?

Delirious Productions inszeniert die Geschichte um den berühmt-berüchtigsten Wutbürger der Literaturgeschichte mit einer Schwäche für Heilquellen, Krebse und trinkende Ritter.

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Theaterhaus Jena / Premiere: 23. Oktober 2014
Mit – Johanna Berger / Roland Bonjour / Leander Gerdes / Anne Greta Weber / Maciej Zera

Hannes Weiler ─ Regie / Video Florian Dietrich ─ Bühne
Bettina Werner – Kostüme Friederike Weidner ─ Dramaturgie


DELIRIOUS JENA

Des Lebens Überfluss nach Ludwig Tieck

In der westlichen Überflussgesellschaft werden Verzicht, Reduktion, Askese zu glücks- und heilsversprechenden Formeln. Einerseits scheint das Immer-Mehr an Konsum unaufhaltsam in die Katastrophe zu führen, andererseits sind Null-Zusatzstoffe, Minimalismus, Ferien auf dem Bio- Campingplatz in Brandenburg selbst zu neuen Formen der Dekadenz geworden. Ludwig Tiecks Novelle „Des Lebens Überfluss“, in der zwei adelige Aussteiger:innen ihr Leben in extremer Armut romantisch glorifizieren, dient als textlicher Ausgangspunkt. Hinzu treten filmische Bezüge zur Stadt Jena und die steile These des Protagonisten: Die Droge Hunger als Weg zum absoluten Glück. Die Inszenierung zeigt in einem alptraumhaften Trip die Paradoxien unserer kapitalistischen Konsumgesellschaft.

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Theaterhaus Jena / Premiere: 14. Februar 2014
Mit – Johanna Berger / Philipp Michael Börner / Rahel Weiss / Mathias Znidarec

Hannes Weiler – Text / Regie / Video Florian Dietrich – Bühne
Lena Hiebel – Kostüm
Friederike Weidner – Dramaturgie


TAUMEL

Ein Hörspiel von Delirious Productions

Er hatte es gefunden, endlich. Das Wort der Stunde. Eine neue Sprache für den Ausnahmezustand. Aber dann kam der Unfall und die beantwortet geglaubten Fragen melden sich zurück: Wie wollen wir das alles wieder zusammensetzen? Oder sollten wir es gerade nicht wieder zusammensetzen, nicht wieder zurück an den Ausgangspunkt? Also vielleicht besser ganz neu über die Dinge nachdenken und schreiben? Aber wie soll das gehen? Auf der Suche nach Antworten verheddert sich der Schriftsteller Z. in Déjà-vus und Hörspielentwürfen, bis sich auch die letzten Gewissheiten auflösen.

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SRF 2 Kultur / Sendung am 9. Januar 2021

Hannes Weiler ─ Text / Regie / Mischung

Friederike Weidner – Dramaturgie

Genoël von Lilienstern – Musik

Christopher Bonte ─ Technische Mitarbeit

Mit ─ Roland Bonjour / Sarah Hostettler / Horst Max Lebert / Anne Greta Weber / Rahel Weiss / Mathias Znidarec